Der Wonnemonat Mai versetzt die Menschen allerorts in Verzückung, die Natur erblüht, der herannahende Sommer sorgt für gute Laune und lachende Gesichter. Börsianer hingegen sind wohl ein ganz besonderer Menschenschlag: Während der Rest der Welt die Frühlingssonne genießt und voller Zuversicht in die Zukunft blickt, beginnt an den Börsenplätzen dieser Welt im Mai eine Zeit des Jammers und des Trübsals, eine Periode magerer Renditen und ungewisser Aussichten.
Die Handelsmonate Juni bis Oktober bescheren den Anlegern seit Anbeginn der Börsenhistorie einen giftigen Cocktail aus unterdurchschnittlichen Renditen und überdurchschnittlichen Kursschwankungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Da sich in den Sommermonaten zahlreiche angestammte Händler und Marktteilnehmer im Urlaub befinden, lösen negative Meldungen und externe Schocks überproportionale Kursreaktionen aus. In einem dünnen, umsatzschwachen Handel reichen einige wenige größere Verkaufsaufträge aus, um die Kurse deutlich ins Rutschen zu bringen.